Aktuelles
Jahreshauptversammlung 2015
Stürme, Trockenheit und Borkenkäfer führen 2015 zu einer herausfordernden Holzmarktlage
Stürmisches und heißes 2015– für den Wald extremer als der Jahrhundertsommer 2003
Ab Mitte Juli dominierte eine stabile Hitzewelle mit regional extrem wenig Niederschlägen. Vor allem blieben ergiebige Landregen aus, die langsam versickern und die Bodenwasservorräte auffüllen. Besonders schlimm für die Waldbäume war, dass der Trockenstress an vielen Standorten bereits Ende Juli eintrat und fast vier Monate bis weit in den November anhielt. Viele Laubbäume begannen sehr früh ohne Blattverfärbung Laub abzuwerfen und die in diesem Jahr zudem intensiv Zapfen tragenden Altfichten zeigten ein eingeschränktes Dickenwachstum und starten geschwächt mit geschädigtem Feinwurzelsystem ins Jahr 2016.
Nach turbulenter Witterung zu Jahresbeginn drehte der seit 2011 stabile Holzmarkt
Der Holzmarkt des Jahres 2015 wurde maßgeblich von den Auswirkungen des Orkantiefs Niklas vom 31.März bestimmt, der bayernweit in etwa Schadholzmengen in Höhe von 2-3 Monatseinschlägen verursachte. Da sich die Konjunktur aufgrund des milden Winters bereits im Januar belebte, weiteten die Sägewerke ihren Einschnitt bereits im Februar aus und organisierten ihre Rundholzversorgung auch überregional. Die Schadholzmengen trafen zu diesem Zeitpunkt auf gut gefüllte Schnittholzlager und auf überregional abgeschlossene Rundholzverträge. Der Rundholzpreis bei Fichte fiel im Leitsortiment 2b+ von über 100,- auf 80,-€/fm.
Abfuhrverzögerungen waren zudem die unausweichliche Folge der angefallenen hohen Rundholzmengen. Bereits vor Sturm eingekaufte Fernbezugsmengen aus dem benachbarten Ausland verschärften die teils prekäre Abfuhrsituation. Der erste Vorsitzende der Forstwirtschaftlichen Vereinigung Georg Huber und der Geschäftsführer Bernhard Bielmeier appellieren in diesem Zusammenhang an alle Waldbesitzer gerade in forstlichen Normaljahren, kontinuierlich den Wald zu pflegen und für die Waldverjüngung nachzulichten, um sich als beständiger Lieferant einen bedeutsamen Anteil der Holznachfrage zu sichern. „Schadholzmengen aus Katastrophen werden wir immer wieder erleben. Wir haben in derartigen Marktsituationen aber bessere Karten, wenn wir unsere Kunden rückblickend beständig, planbar und verlässlich mit Holz versorgt haben. Und im Rahmen unserer Zuwächse und unserer nachhaltigen Waldwirtschaft können wir hohe Versorgungsanteile garantieren“. Für Huber wird jeder Festmeter, der im Wirtschaftswald zuwächst, auch geerntet werden. „Die Frage ist nur, ob er von uns aktiv und geplant geerntet wird oder von Sturm, Käfer oder Schneebruch“. Dies entscheide aber auch über den Preis und damit über die Wertschöpfung für den Waldbesitzer und letztendlich auch für den Säger.
Der Ärger bei den Waldbauern und Geschäftsführern über die angespannte Abfuhrsituation war teilweise groß. Die FV Niederbayern organisierte sehr kurzfristige Termine mit den Sägern, um in persönlichen Gesprächen die Lage zu verbessern. „Es wurden Argumente ausgetauscht und um jede Fuhre gekämpft. Die Situation hat sich gebessert, war aber trotzdem angespannt“ so Huber. Eine große Hilfe in dieser Situation waren aus Sicht der FV Niederbayern auch die Bayerischen Staatsforsten, die Fichtensturmholz eingelagert haben und den Fichten-Frischholzeinschnitt zurückgenommen haben. „Das hat die Situation spürbar entschärft“.
Waldbesitzervereinigungen zeigen sich als stabile Leistungsträger im Privatwald
Im Geschäftsjahr 2014 wurden von den Mitgliedern der FVN insgesamt wiederum annähernd 520.000 Festmeter Rundholz vermarktet, davon annähernd 240.000 Festmeter mittels Rahmenvereinbarungen an Hauptkunden. Das noch nicht vollendete Jahr 2015 wird aufgrund der Schadholzmengen deutlich höher liegen. Allein über die erreichten Vermarktungszahlen haben die niederbayerischen Zusammenschlüsse in den letzten drei Jahren jeweils ein Umsatzvolumen von annähernd stabil 50 Millionen € pro Jahr erwirtschaftet.
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