Vor der heute (30. März 2022) beginnenden Agrarministerkonferenz warnen die großen deutschen Forst-Verbände vor den dramatisch zunehmenden Schädigungen des Waldes durch die Klimaerwärmung und fordern ein schnelles, konsequentes Handeln der Politik. Langfristig können viele bisherige Bestände ihren unverzichtbaren Beitrag als wichtigster CO₂-Kompensator nicht mehr erfüllen – mit gravierenden Folgen für die Umwelt. „Wenn es die neue Regierung mit dem Klimaschutz wirklich ernst meint, dann muss sie jetzt schnell die Leistungen des Waldes honorieren und investieren. Der Mindestlohn für den Wald kann nicht mehr warten“, fordern die AGDW – Die Waldbesitzer und die Familienbetriebe Land und Forst.
Der sonnigste März seit Aufzeichnung der Klimadaten und wenig Regen sind weitere Indizien, dass sich der seit Jahren bestehende Trend fortsetzt und die Dringlichkeit der Anpassung der Wälder an ein wärmeres Klima weiter steigt. AGDW-Vizepräsident Josef Ziegler erklärt: „Wir müssen schneller werden und in den Umbau investieren. Nur so kann der Wald weiterhin zum Schutz des Klimas beitragen. Es ist gut, dass dies in weiten Teilen der Politik erkannt wird, aber jetzt müssen konkrete Maßnahmen folgen. Wenn uns das Klima wichtig ist, muss uns der Wald mehr wert sein.“
Max v. Elverfeldt, Vorsitzender der Familienbetriebe Land und Forst, unterstreicht: „Der Wald ist unser wichtigster Klimaschützer. Gleichzeitig leidet auch er massiv unter der Trockenheit und steigenden Temperaturen. Er muss sich gegen die Einflüsse des Klimawandels stemmen und arbeitet dabei 365 Tage im Jahr, sieben Tage die Woche rund um die Uhr dafür, klimaschädliches CO₂ zu binden. Wenn wir das nicht honorieren und in die nachhaltige Bewirtschaftung des Waldes investieren, zahlen dafür die kommenden Generationen einen hohen Preis. Wir brauchen deshalb einen Mindestlohn für die Klima-Leistungen des Waldes.“
Der Wald in Deutschland bindet 127 Millionen Tonnen CO₂ und damit 14 Prozent des gesamten CO₂-Ausstoßes der deutschen Volkswirtschaft. Orientieren soll sich die Honorierung am CO₂-Preis von 30 Euro pro Tonne Kohlendioxid. Pro Jahr und Hektar würde sie 135 Euro betragen.
Quelle: Homepage AGDW